Hundertstel-Entscheidungen in Korea
Seit dem 5. Februar sind wir hier in Süd-Korea. Nach einem nicht eingeplanten Ruhetag am Anfang (Snowboards nicht angekommen) konnten wir dann doch noch zwei Tage trainieren. Heute nun, starteten wir bei strahlend blauem Himmel zum Parallelslalom von Yongpyong. Die Qualifikation lief nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Zwei Läufe, in denen ich das Limit suchte und den Rhythmus erst noch finden musste! Trotzdem zog ich als 13. ins Finale ein. Wie in der Vergangenheit schon oft, war der Gegner mein Team- und Zimmerkollege Nevin Galmarini. Er fuhr eine gute Quali und ich wusste, dass ich mich gewaltig steigern musste, um ihn zu schlagen. Nach dem ersten Lauf lag ich nur gerade 15 Hundertstel vorne. Mir war schon da klar: das wird eng. Nach einem erneuten fehlerfreien Lauf meinerseits und einem Fotofinish, wusste keiner wer nun die Nase vorne hatte! Auf der Anzeigetafel standen 3 Hundertstel Vorsprung zu meinen Gunsten. Erneut ging das Duell wieder sehr knapp zu meinem Vorteil aus. Dieses Mal vorallem aufgrund der Fehler von Nevin. Im Viertelfinale traf ich auf den Italiener Aaron March. Nun kam ich mit den Tücken der Piste gut zurecht und konnte (wollte) angreifen. Dies resultierte in einer erneut knappen Entscheidung. Nach dem ersten Durchgang lag ich gerade mal 4 Hundertstel zurück. Fest entschlossen diesen minimalen Rückstand aufzuholen gab ich im zweiten Durchgang noch einmal mein Bestes. Mit Vorsprung kam ich aus dem Steilhang. Es sah gut aus, bis ich zu direkt in die Schlussfläche stach und den ganzen Schwung verlor. Auf der Ziellinie waren es winzige 2 Hundertstel, die uns trennten! Leider dieses Mal zu Gunsten meines Gegners. So landete ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf dem 8. Schlussrang. Zufrieden bin ich mit der Steigerung im Verlaufe des Wettkampfes und dem erneuten Top-Zehn Resultat. Ärgern tut mich der blöde Linienfehler, den ich kurz vor dem Ziel machte und mich den Einzug ins Halbfinale kostete! Das darf nicht passieren!

Rangliste: Yongpyong KOR

Nun geht es schon in dieser Nacht (3:00) weiter nach Japan, wo wir am 12. Februar in Hiroshima ein Show-Rennen fahren werden. Dieser Wettkampf wird von der Stadt Hiroshima organisiert und zählt nicht zum World-Cup. Dank Tomoka Takeuchi (die Japanerin, die mit uns zusammen trainiert) ist dieser Event zustande gekommen und wird zum grössten Teil auch von ihr organisiert!

Sportliche Grüsse aus Asien
Roland Haldi