Weltmeisterschaft in Korea
Am 10. Januar reisten wir nach Korea. Der koreanische Verband hatte uns an einen Asien-Cup eingeladen, der in der nähe des WM-Ortes statt fand. Marc, Heinz, Nevin, Patrizia und ich nutzten diese Gelegenheit als Wettkampftraining und um uns anzuklimatisieren. Der Resort war erst im Dezember eröffnet worden und so war alles noch brandneu. Es war ein super Rennen auf einer perfekten Piste! Die Konkurrenz war wie erwartet nicht allzu stark, doch der eine oder andere Asiat konnte doch erstaunlich gut mithalten. Am Ende war es dann doch das Duell unter den Schweizern. Ich wurde hinter Marc Iselin zweiter, dritter wurde Nevin Galmarini und vierter Heinz Inniger. Mit dieser idealen Vorbereitung reisten wir weiter nach Gangwon an den WM-Ort.
Dort trafen wir dann auch den Rest unseres Teams und waren wieder komplett. Wie angekündigt fuhren wir so schnell wie möglich die ausstehende Teaminterne Quali um den letzten Startplatz im Riesenslalom. Wir hatten noch einen Startplatz, um den Marc Iselin, Kaspar Flütsch und ich kämpfen mussten. Meine Läufe waren sehr gut und ich war mit der Leistung auch zufrieden, doch Marc war noch schneller und hatte dieses Duell für sich entschieden. Meine Enttäuschung war riesengross. Ändern konnte ich nun nichts mehr, so hatte ich mich auf die Vorbereitung des Slaloms konzentriert. Dank der Unterstützung von Joe Zangerl gelang es mir, mich auf den bevorstehenden Wettkampf zu konzentrieren.
Am 21. Januar war es dann so weit. Gut fokussiert und voll motiviert startete ich zum WM-Slalom. Mit zwei guten Qualiläufen auf der von Anfang an sehr schwierigen Piste konnte ich mich als 5. fürs Finale qualifizieren. Mein Gegner war der Kanadier Morison. Auf der schon fast unbefahrbaren Piste war kaum noch ein vernünftiger Schwung zu fahren gewesen. Es war nur noch ein runterkämpfen! Das nötige Wettkampfglück war auch an diesem Tag nicht auf meiner Seite. Ich schied mit zwei den Verhältnissen entsprechende akzeptablen Läufen leider schon in der ersten Runde aus. Mit dem 9. Schlussrang war ich natürlich nicht zufrieden. Ich hatte mir viel vorgenommen und konnte mein Ziel nicht erreichen.
Nun verfolgte ich das Rennen vom Ziel aus und was ich da sehen musste war katastrophal! Auf der miserabel präparierten, steilen Piste waren keine spannende Duelle zu sehen! Ich hatte schon dem Riesenslalom vom Ziel aus zusehen müssen und der sah schon schlimm aus. Doch der Slalom war mit nichts zu vergleichen! Die Parallel-Rennen waren nicht WM-würdig! Die ganze Faszination einer Weltmeisterschaft ging verloren.

Ranglisten

Parallel-Riesenslalom
Damen

1. KREINER Marion AUT
2. GUENTHER Doris AUT
3. KUMMER Patrizia SUI
4. TAKEUCHI Tomoka JPN

      9.  MAEGERT- KOHLI Fraenzi SUI

Herren

1. ANDERSON Jasey Jay CAN
2. DUFOUR Sylvain  FRA
3. MORISON Matthew CAN

..   6.  SCHOCH Simon SUI
...11.  INNIGER Heinz SUI
...12.  ISELIN Marc SUI
...32.  GALMARINI Nevin SUI

Parallel-Slalom
Damen

1. MAEGERT- KOHLI Fraenzi SUI
2. GUENTHER Doris AUT
3. TUDEGESHEVA Ekaterina RUS

   24.  .KUMMER Patrizia SUI

Herren

1. KARL Benjamin AUT
2. DUFOUR Sylvain FRA
3. BUSSLER Patrick GER

      5.   SCHOCH Simon SUI
      9.   HALDI Roland SUI
    17.   FLUETSCH Kaspar SUI
    18.   ISELIN Marc SUI
    24.   GALMARINI Nevin SUI

Mit dieser Erfahrung, die Goldmedaille von Fränzi Mägert-Kohli und der Bronzemedaille von Patrizia Kummer reisten wir wieder ab. Letzte Nacht kam ich ziemlich erschöpft zu Hause an. Ich bin immer noch etwas verärgert oder sogar ein bisschen traurig über die miserablen Rennen in Korea. Doch nun werde ich mich wieder nach vorne orientieren. In den nächsten Tagen heisst es Energie tanken und die Motivation wieder auf die nächsten Rennen ausrichten. Denn schon am 28. Januar geht es wieder auf nach Deutschland, wo am 31. Januar in Sudelfeld der nächste World-Cup statt findet.

Sportliche Grüsse

Roland