Saisonabschluss
World-Cup-Finale in Valmalenco ITA
Am 15. März fand in Italien der letzte WC der Saison statt. Es war ein richtiges Frühlingsrennen. Bei strahlend blauem Himmel und harter Piste traten wir zum letzten mal auf internationaler Ebene gegen einander an. Nach dem Missgeschick von Stoneham wollte ich noch einmal mein Bestes geben und das gelang mir in den ersten zwei Läufen auch. Ich qualifizierte mich als Zweiter fürs Finale. Dort war mein Gegner der Österreicher Benjamin Karl. Nun war die Piste von der starken Frühlingssonne richtig aufgeweicht worden und meine direkte Linie war nicht mehr möglich. So kam ich prompt im ersten Lauf in den weichen ausgerutschten Schnee und konnte einen Sturz nur knapp verhindern. Doch auch mein Kontrahent hatte mit der schwierigen Piste zu kämpfen. Für den zweiten Lauf bedeutete das trotzdem einen Rückstand von etwas mehr als drei Zehntel. Mit einem guten zweiten Lauf konnte ich bis auf 7 Hundertstel aufholen und war einmal mehr mit weniger als einem Zehntel ausgeschieden. Mein Ärger war trotz einem Top-Teen Platz (9. Rang) gross, weil ich die sehr gute Ausgangslage nicht nutzen konnte! Zudem kam, dass ich mein angestrebtes Saisonziel, die Top-Drei nicht erreicht habe.
Ich brauchte etwas Zeit um meine Gedanken zu ordnen. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen. Ich musste mir die guten Seiten dieser Saison vor Augen führen, um die schlechten zu akzeptieren. Positiv: Wenn ich nicht Disqualifiziert wurde (2 mal), erreichte ich immer das Finale (schlechteste Rangierung 12.). Ich war 6 mal unter den Top-Teen, davon zwei Podestplätze (3. Nendaz, 2. Korea). Den Gesamtweltcup beendete ich als bester Schweizer auf dem 6. Platz und das ist immer noch unter den besten 10, womit man eigentlich zufrieden sein kann. Vor dem Winter setzte ich mir das Ziel, am Ende unter den besten 3 zu sein. Ich wusste da schon, dass es eine grosse Herausforderung ist und es dazu eine konstante gute Saison mit Podestplätzen und das nötige Wettkampfglück braucht, um dieses Ziel zu erreichen. Nun ist es mir knapp nicht gelungen und ich brauchte etwas Zeit um dies klar zu analysieren. Von den sechs Erstrundenniederlagen scheiterte ich fünf mal um weniger als 3 Zehntel. Einmal sogar wegen 0.00, sprich keinem Rückstand. Man muss dazu auch sagen, dass das Niveau gestiegen ist und dass es vor allem mehr Fahrer hat, die auf diesem Niveau kämpfen. Wir hatten noch nie eine so knappe und ausgeglichene World-Cup-Saison wie diesen Winter. Das Ziel der besten drei bleibt auch für die nächste Saison bestehen und ich bin nach wie vor überzeugt, dass nicht viel fehlt, um dies zu erreichen.
Schweizermeisterschaft in Sils SUI
Am 3.April hatten wir noch den Nationalen Abschluss. In Sils (Engadin) war der Winter noch einmal zurückgekommen und wir fuhren bei leichtem Schneefall und beissend kaltem Wind das letzte Rennen der Saison. Es waren alle Schweizer ausser der verletzte Philip Schoch am Start. Mein Ziel war klar der Schweizermeistertitel. Doch ich wusste, dass meine Teamkollegen dasselbe Ziel hatten und es nicht leicht wurde. Nach der Quali waren die Abstände ziemlich eng und ich lag auf dem 4. Platz. Mein erster Gegner im Finale war auch ein Berner, nämlich der Frutiger Heinz Inniger. Ich konnte mich unter der tatkräftigen Anfeuerung meiner mitgereisten Familie (Merci vel mal!) mit zwei sehr guten Läufen durchsetzen und gewann das erste Bernerduell. Mein Zweiter Gegner war ebenfalls ein Berner. Ich fühlte mich sehr sicher und fuhr auch in diesem Duell im ersten Lauf einen Vorsprung heraus. Im zweiten Lauf dann geschah es. Mir unterlief ein Fehler, den ich gegen den sehr stark fahrenden Hans Reichen nicht mehr aufholen konnte. Das Schlussergebnis war der 6. Rang, als viertbester Schweizer. Denn das Rennen wurde von zwei Schweden unter sich ausgemacht (1. Daniel Biveson, 2. Philip Fischer). Schweizermeister wurde Marc Iselin vor Hans Reichen und Simon Schoch.
Nun werde ich mich in den nächsten paar Wochen von der vergangenen Saison erholen um dann im Mai wieder mit einem freien Kopf und mit voller Überzeugung die neue Saison in Angriff zu nehmen. Ich möchte mich hiermit auch bei all den vielen Leuten bedanken, die mich auch diese Saison wieder unterstützt haben! Ich fühle mich durch euer Engagement sehr gestärkt. Mit euch allen im Rücken fällt es mir leicht die nötige Motivation zu finden.
Mit sportlichen Grüssen
Roland |