Mein WM-Einsatz
Die Eröffnungszeremonie
Am Abend des 13. Januar war es so weit. Die 47 verschiedenen Nationen marschierten auf dem Postplatz von Arosa ein. Als letzte Nation waren wir Gastgeber an der Reihe. Dank den zahlreichen Schweizer-Fans, herrschte eine überwältigende Stimmung. Es war für mich ein sehr schönes Erlebnis unter dem Jubel tausender Snowboard-Begeisterten ein Grossanlass wie diesen zu starten. Nach diversen Rednern, unter anderem Samuel Schmid, der meines Erachtens als Politiker eine sehr gute, kurze und emotionale Rede hielt, war die Weltmeisterschaft von Arosa vom FIS-Präsident als eröffnet erklärt.
Das Training
Die Bedingungen fürs Training waren nicht optimal. Da auch in Arosa grosser Schneemangel herrschte, liess die Piste zu wünschen übrig... Nichts desto Trotz bereiteten wir uns drei Tage vor dem Wettkampf zielstrebig und motiviert auf unsere Renntage vor.
Der Parallel-Riesenslalom
Da ich am Parallel-Riesenslalom nicht starten konnte, war ich im Zielgelände und fieberte mit meinen Teamkollegen mit. Ich motivierte sie, feuerte sie an und freute mich mit ihnen über die drei Medaillen.
- Rok Flander (SLO)
- Philipp Schoch (SUI)
- Heinz Inniger (SUI)
- Ekatarina Tudigescheva (RUS)
- Amelie Kober (GER)
- Fränzi Kohli (SUI)
Ich tankte an diesem Tag sehr viele Emotionen und eine riesen Portion Motivation.
Der Parallel-Slalom
Wie schon am Vortag, war es strahlend schönes Wetter. Nach der Besichtigung stand ich oben am Start, voller Tatendrang unter dem Jubel der zahlreich angereisten Fans. Die rund 60 Saanenländer hörte ich bis zum Start hoch. Nach dem ersten Quali-Lauf lag ich auf meinem Kurs auf dem 7. Rang. Ich musste also im zweiten Lauf noch einmal voll Gas geben. Meine Fans schreiten sich die Seele aus dem Leibe. Doch es half leider alles nichts. Mein Mitkonkurrent auf dem Lauf neben mir stürzte schon beim vierten Tor und verpasste mir eine Schneefontäne ins Gesicht. Somit konnte mich auch keiner mehr mitziehen. Einige behaupteten, ich hätte anhalten sollen und einen Rerun fordern. Aber das wäre nicht ich. Auch die Piste kam mir nicht entgegen, den sie war sehr kurz, flach und zu einfach. Meine Stärken liegen eher auf langen, steilen, harten und schwierigen Pisten. Die Summe dieser paar Punkten ergab am Ende den 20. Schlussrang. Für mich war es eine grosse Niederlage und eine riesen Enttäuschung. So musste ich einmal mehr auf meinen Spruch zurückgreifen: Wer gewinnen will, muss verlieren können.
Ich hätte gerne den vielen angereisten Fans mehr geboten. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die an mich geglaubt haben und mich in Arosa unterstützten. Ich konnte den Rest des Rennens im Kreise meiner Fan-Gemeinschaft zu Ende schauen, was meinen Frust in Grenzen halten konnte. Ich wurde von allen Seiten gestützt und für weitere grosse Taten motiviert!
Medalien Parallel-Slalom
- Simon Schoch (SUI)
- Philipp Schoch (SUI)
- Rok Flander (SLO)
- Heidi Neururer (AUT)
- Marion Kreiner (AUT)
- Doresia Krings (AUT)
Der nächste World-Cup
Voraussichtlich findet er am 28. Januar 2007 in Nendaz statt. Doch ohne Schneefall sieht das sehr kritisch aus. Ich hoffe natürlich das Beste. Ich würde mich auch an diesem Wettkampf über eine grosse und lautstarke Fan-Gruppe sehr freuen.
Bis bald
Roland
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