WM-Quali doch noch geschafft!
Am Samstag 16. Dezember 2006 reisten wir schon wieder weiter nach Bad Gastein. Aber auch dort waren die Schneeverhältnisse sehr schlecht. Die drei Tage Training vor den zwei Wettkämpfen waren nicht optimal. Die Trainingspisten waren ruppig und uneben, dazu kam noch die schlechte Sicht. Nichts desto Trotz war ich motiviert und voller Tatendrang. Immerhin ging es um meine letzte Chance für die WM-Qualifikation.
Erster Renntag; 20. Dezember 2006
Die Bad Gasteiner bemühten sich sehr, in dieser kurzen Zeit eine gute Rennpiste zu präparieren. Dennoch war der steile Hang, extrem schwierig zu befahren. Die diversen Umstände benachteiligten die frühen Starnummern. So kam es, dass ich nach einem sehr verhaltenem ersten Qualilauf und einem guten zweiten Qualilauf indem ich alles riskierte, als 18er das Finale knapp verpasste. Meine Enttäuschung war riesig und ich ging mit Wut und Ehrgeiz an die Vorbereitung des zweiten Renntages.
Zweiter Renntag; 21. Dezember 2006
Mit dem mentalen Druck und der Überzeugung von Anfang an anzugreifen, nahm ich den ersten Qualilauf in Angriff. Wie am Vortag gelang es mir nicht, einen super ersten Lauf ins Ziel zu bringen. So musste ich wieder im zweiten Lauf volles Risiko nehmen. Doch heute ging es auf, ich qualifizierte mich als 13. fürs Finale. Von nun an konnte alles passieren und ich fuhr befreit drauf los. Im Achtelsfinal bezwang ich den Deutschen Patrick Bussler. Doch schon im Viertelsfinal traff ich auf den Weltcupleader Sigi Grabner. Ich wusste, dass ich gegen den routinierten Österreicher alles riskieren musste. Alles oder nichts…. Nach einem Fehler von Sigi, hatte ich am Schluss die Nase vorne und zog ins Halbfinale ein. Dort war mein nächster Gegner, der in letzter Zeit sehr stark fahrende Slowene Sustersic. Mit zwei konstanten Läufen bezwang ich auch ihn und stand somit im grossen Finale gegen meinen Teamkollegen Simon Schoch. Wir boten dem Publikum zwei spektakuläre Runs. Am Schluss blieb mir ein super zweiter Schlussrang, worüber ich mich überaus freue. Dieser erster Podestplatz in dieser Saison bedeutet auch gleichzeitig meine WM-Qualifikation, was eines meiner grössten Ziele dieser Saison war. Somit verbringe ich meine Festtage auf dem hervorragenden 4. Rang der Gesamtweltcup-Liste. Das gibt ein sehr gutes Gefühl, als 4. bester Snowboarder der Welt ins 2007 zu starten….
Ich wünsche euch allen stressfreie Weihnachten und einen fröhlichen Jahreswechsel.
Roland Haldi
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